Mit zwei „Matchbällen“ waren die Stockerau Cubs nach Attnang gereist und hätten am Samstag gegen die Athletics nur noch EINEN Win benötigt, um ins ABL-Finale einzuziehen. Doch statt einem Freudentag wurden es bittere Stunden für die Jungbären. Nach einem 0:3 in Game 6 gingen die Gäste aus Niederösterreich im alles entscheidenden siebenten Spiel mit 2:15 unter. Im Finale hätten die Wr. Neustadt Diving Ducks gewartet, die sich im Parallel-Halbfinalspiel gegen die Vienna Metrostars durchsetzten.

 

Coach Arian Quirantes musste wie schon so oft in dieser Saison wegen verletzungsbedingter Ausfälle an einigen Stellen umstellen. Dennoch waren die Stockerauer fest davon überzeugt, die Hürde auswärts zu bewältigen, zumal heuer schon oft Ersatzspieler ebenso wichtige Akzente setzen konnten und schließlich auch der Einzug in die Playoffs gelang. Die Cubs spekulierten auch mit dem psychologischen Effekt, als sie mit Dustin Hamilton auf dem Werferhügel in Game 6 begannen, hatte er doch beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams mit einem No-Hitter die Athletics zur Verzweiflung gebracht und eine 2:0-Führung in der Best-of-7-Serie beschert. Doch der No-Hitter war diesmal sehr bald kein Thema mehr, da die A’s bereits im ersten Inning mit 1:0 in Führung gingen. Ein wenig Glück spielte auch mit, denn der Runner der Heimmannschaft erreichte die Homeplate durch einen Passed Ball von Catcher Moritz Hackl. Bei diesem knappen Stand blieb es vorerst.

Im fünften Inning allerdings erhöhten die Athletics den Druck und schrieben erneut an: Nach einem Double von David Brandt stand es nun bereits 0:3 aus Sicht der Gäste aus Stockerau. Im nächsten Inning kamen die Cubs dem ersten Run nahe, doch leider beendete das dritte Aus mit Runnern auf der ersten und zweiten Base die Offensivbemühungen der Cubs. Auch im neunten Inning wurde es noch einmal spannend, wieder gelangten zwei Cubs-Runner auf die Bases. Doch nun wollten die A’s nichts mehr anbrennen lassen und machten den Sack zu. Mit dem 0:3 mussten die Cubs nun ins alles entscheidende siebente Spiel der Serie.

Der letzte „Matchball“ der Cubs wurde ziemlich bald abgewehrt und sogar ins Gegenteil verkehrt. „Eigentlich war es nach dem ersten Inning wieder vorbei“, kommentierte Jörg Breyer, Cubs-Urgestein und Teil des Betreuerteams der ABL-Mannschaft, nach dem Spiel nüchtern. Tatsächlich verdauten die Cubs den Schock über 8 Runs (!) im ersten Inning nie wirklich. Während danach die A’s kontinuierlich weiter scorten und Starting Pitcher Mark Brunnthaler ziemlich rasch von Arian Quirantes abgelöst wurde, gelang den Cubs erst im vierten Inning der erste Punkt. Quirantes beförderte einen Pitch von Ryan Rupp über den Outfieldzaun. Nun stand es 1:11. Im gleichen Inning erhöhten die Gastgeber auf 1:13. Im fünften, mittlerweile stand Alex Seidl am Mound, gelang aufgrund mehrerer Errors der Cubs-Defense den A’s ein weiterer Run zum 1:14. Ein zweiter Run aufseiten der Gäste durch Markus Hagen reichte nicht einmal mehr dazu, eine Mercy-Rule-Niederlage abzuwenden. Das bittere Endergebnis für die Cubs, die noch einen Gegentreffer kassierten, lautete damit 2:15 und alle Finalträume waren begraben.