Wie bereits vor zwei Jahren sind Österreichs Baseballer knapp vor dem Ziel am Aufstieg in Europas Elite gescheitert. Bei der Baseball-EM in Wien drehte Schweden im Finale des B-Pools einen 4:5-Rückstand im letzten Inning noch in einen 8:5-Sieg und revanchierte sich für die 5:8-Niederlage gegen Team Austria in der Vorrunde. Damit muss Österreich wieder zwei Jahre warten, um das Projekt Aufstieg möglicherweise zu realisieren. (Foto: Carmen Drexler)

Vor ausverkauftem Haus entwickelte sich eine spannende Partie, in der sich die beiden Kontrahenten nichts schenkten. Einen 0:1-Rückstand egalisierte Team Austria mit einem Homerun von Richard Alzinger im zweiten Inning. Im vierten Inning übernahmen dann die Gastgeber unter frenetischem Jubel der über tausend Zuseher auf der Wiener Spenadlwiese die Führung mit 3:1. Doch die Wikinger kamen noch einmal stark zurück und stellten im siebenten Spielabschnitt auf 4:4. Mit einem sehenswerten Homerun von Cubs-Spieler und Nationalteam-Catcher Moritz Hackl ging Team Austria erneut mit 5:4 in Führung. Weitere Hits konnten aber vom sehr souverän agierenden schwedischen Pitcher unterbunden werden.

Der knappe Vorsprung reichte gegen das hochkarätige Team der Schweden, die erst vor zwei Jahren aus der A-Pool abgestiegen waren, nicht. Ermüdungserscheinungen beim österreichischen Pitcher ließen die Coaches zu einem Wechsel umstimmen. Doch auch diese konnten die Schweden nicht richtig stoppen, die durch einen allerletzten Kraftakt vier Runs produzierten. Nun stand es 5:8 und die Österreicher waren noch einmal zum Schlagen dran. Allerdings ließ der Pitcher der Skandinavier, der zwischenzeitlich Nerven gezeigt hatte, keine weiteren Runs mehr zu und besiegelte die Finalniederlage für die Team Rot-Weiß-Rot.

Die Fans –  darunter auch Dutzende Schlachtenbummler des Stockerauer Baseballvereins – feierten ihre Helden dennoch, als sie die Trophäe für den undankbaren 2. Platz überreicht bekamen. Aus Sicht der Cubs besonders erfolgreich: Alle vier Spieler, die es in den EM-Kader geschafft hatten, wurden während der gesamten EM eingesetzt und gehörten mitunter zu den Leistungsträgern. Michael Schneider pitchte stark, Moritz Hackl und sein Bruder Samuel Hackl teilten sich die Arbeit als Catcher und Dominik Talir war aus dem Centerfield nicht wegzudenken, wo er nicht wenige Flugbälle fing. Dazu sorgte Talir als schnellster Baseläufer der Österreicher immer wieder für Gefahr. Alle Spieler und Betreuer waren nach der Finalniederlage ziemlich geknickt. General Manager Robert Buchelt sprach von einer „sehr bitteren Niederlage“, nachdem man bis zum letzten Inning in Führung gewesen sei. „Das müssen wir erst verdauen“, meinte Buchelt.