Ein historisches Wochenende liegt hinter uns. Denn erstmals hat Österreichs Nationalteam aus eigener Kraft den Aufstieg in den A-Pool der zwölf besten Teams Europas geschafft. Mit zwei Kantersiegen (10:0 und 25:3) gegen Litauen haben sich die Spieler unter der Führung von Headcoach Hiro Sakanashi das Ticket für Bonn 2019 gelöst. Sowohl ehemalige als auch ein aktiver Cubs-Spieler sind Teil dieser „Goldenen Generation“, die nun bei der A-Pool-EM aufzeigen möchte. (Foto: Stephan Woldron)
Die ehemaligen Cubs-Spieler Moritz und Samuel Hackl (Vienna Metrostars) und Dominik Talir (Vienna Wanderers) bzw. der aktive Cubs-Pitcher Alex Seidl hatten es in den finalen Kader für die Best-of-3-Series gegen Litauen geschafft. Auf diesen Umstand ist man natürlich in Stockerau sehr stolz. Dass die Österreicher bereits nach zwei Spielen mit jeweils Siegen nach Mercy Rule alles klarmachten, damit rechnete wohl niemand. Man wusste zwar, dass die Litauer nicht ihr stärkstes Pitching ins Spiel bringen werden, denn ihr US-College-Pitcher konnte nicht nach Europa fliegen.
Im neu adaptierten Stadion der Wr. Neustadt Diving Ducks erlebten knapp 2000 Fans an beiden Tagen ein rot-weiß-rotes Offensivfeuerwerk. Die grün-weißen Balten hingegen hatten kein Gegenrezept gegen die österreichischen Pitcher Christian Tomsich und Ryan Rupp. So entwickelten sich ziemlich einseitige Partien, der Partystimmung tat das aber natürlich keinen Abbruch.
Baseballgeschichte geschrieben!
Nachdem der Schiedsrichter am Samstagabend „Ball Game“ schrie, stürmten alle Spieler und Betreuer auf das Feld. Sakanashi wurde auf den Schultern des Teams getragen, Freudentränen kullerten und die österreichischen Fans sangen, applaudierten und umarmten sich. Denn an diesem Tag wurde Baseballgeschichte geschrieben.
Seidl war danach sichtlich gerührt: „Ein Traum ist endlich in Erfüllung gegangen. Das österreichische Nationalteam hat für diesen Moment Jahrzehnte gekämpft und daher sind die Emotionen und Glücksgefühle enorm groß. Für das Team bedeutet das zukünftig Baseball auf einem höheren Niveau. Wir haben es zuletzt gesehen und gemerkt, dass wir nicht mehr in den B-Pool gehören.“
Cichocki beendet Nationalteam-Karriere
Ein wenig sentimental wurde es aber am Rande der Feier dennoch. Für Clemens Cichocki war es nämlich das letzte Spiel im Dress von Team Austria. In seinem Abschiedsspiel für das Nationalteam durfte er noch die letzten Outs pitchen. „Unsere Mannschaft hat so viel Gas gegeben, es ist für mich noch immer unfassbar. So hart wie die Jungs arbeiten, kommt der Erfolg nicht überraschend, die Höhe allerdings schon. Ich muss jetzt den Wechsel von Spieler auf Trainer emotional verarbeiten“, meinte Cichocki nach seinem letzten Spiel.