Der RLO-Doubleheader der Cubs 2 gegen die Wanderers 2 am vergangenen Donnerstag war nichts für schwache Nerven. So spannende Spiele hat man schon lange nicht mehr gesehen. Game 1 auf der Spenadlwiese konnten die  Gastgeber erst im 10. Inning, d.h. im dritten Extra-Inning, mit 7:6 für sich entscheiden. Die zweite Partie des Tages ging zwar nicht in die Verlängerung, war aber ebenfalls bis zum Ende eine nervenaufreibende Angelegenheit. Leider hatten die Wiener erneut das glücklichere Ende für sich. Diesmal gewannen sie mit 6:5.

Die Cubs 2 starteten mit Mo Hackl als Pitcher. Bei heißen Temperaturen entwickelte sich ein ebenso heißer Schlagabtausch. Nur die Punkte fehlten. Hackl und seine Hintermannschaft ließen kaum Hits zu. Ähnlich stark präsentierte sich die Defense der Wanderers 2. Zudem gelang den sonst starken Battern der Cubs-2-Lineup kein Erfolgstreffer. Es war zum Teil wie verhext, der Ball konnte noch so weit geschlagen werden, es war immer ein gegnerischer Handschuh zur Stelle. So ging es punktelos ins sechste Inning. Nun wurden aber durch einen Pitcherwechsel aufseiten der Gäste aus Stockerau die Wanderers 2 stärker. Lahsnig hatte nach einem erfolgreichen fünften Inning nun einige Kontrollschwierigkeiten. Walks und Hits waren die Folge, die Lenaustädter gerieten heftig unter die Räder und kassierten im längsten Inning des Spiels, das bis dahin sehr flott unterwegs war, 5 Runs. Obwohl Georg Kloibhofer als Starter für das zweite Spiel des Tages gedacht war, musste er nun den Mound übernehmen. Er zog mit einem Strikeout bei Bases loaded die Mannschaft aus der Klemme. Auch die Gegenseite wechselte den Pitcher aus, wohl in der Hoffnung, dass nichts mehr schief gehen könnte. Doch war nun passierte, ließ niemanden kalt. Die Cubs 2 nahmen all ihre Kräfte und hatten nur ein Ziel vor den Augen: Kämpfen bis zum Schluss! Dass sich diese Einstellung auszahlt, sollte sich bald bewahrheiten, denn plötzlich gelang der erste Run. Mustafic schlug ein Single und Seidl holte den ersten Run. Trotz zweier Outs machten die Cubs 2 ordentlich Druck und holten einen Run nach dem anderen auf. Nach dem Ausgleich nützte Mark Brunnthaler einen schlechten Wurf des Pitchers zur 6:5-Führung. Diese war aber postwendend wieder weg. Denn ein unnötiger Überwurf des Catchers bei einem Stealing auf die dritte Base vertagte die Entscheidung. In der Verlängerung schenkten sich die beiden Teams nichts, die Fans sahen einige sehenswerte Plays. Unter anderem Second Baseman Rene Lachinger, der bei geladenen Bases nach dem Fielden knieend das Out auf der Homeplate zelebrierte. Als so mancher Zuseher bereits die Hälfte seiner Fingernägel abgebissen hatte, brach plötzlich Jubel bei den Grün-Schwarzen aus. Ein fallengelassener Flyball, ein Runner, der auf der dritten Base wartete und die Entscheidung war perfekt. Ärger bei den Cubs 2 über die 6:7-Niederlage und Jubelstimmung bei den Gastgebern.

Frisch gestärkt und nach der knappen Niederlage mit einer zusätzlichen Portion Motivation ausgerüstet gingen die Stockerauer in die zweite Begegnung des Tages. Nach dem „Aufwärmen“ stand Kloibhofer nun als Starting Pitcher auf dem Mound. Auch wenn sich die gegnerischen Schlagmänner Zeit hatten, sich auf ihn einzustellen, blieb die Partie in den ersten drei Innings erneut punktelos. Auch wenn die Cubs 2 dem einen oder anderen Run näher waren, am Ende zählen nur jene Runner, die es tatsächlich bis zur Homeplate geschaffte haben. Und wieder waren es Spieler der Wanderers 2, die dies als Erste taten. Im vierten Inning gingen die Wiener mit 2:0 in Führung. Der Ausgleich folgte prompt und wieder war es Mustafic, dessen Schlag die Offensive der Cubs 2 ins Rollen brachte. Sein Double ebnete den Weg für Simon Langpaul und Gabor Agardi – 2:2. Das sechste Inning änderte nichts am Score. Wird es wieder Extra-Innings geben? Das fragten sich viele Zuschauer nun wieder. Das wollten die Cubs 2 aber auf jeden Fall vermeiden und erhöhten den Druck. Und die Taktik ging auf: Gegen eine nun immer fehleranfälligere Abwehr der Wanderers 2 gelangen im siebenten Inning drei Runs. 5:2 sollte eigentlich ein komfortabler Vorsprung sein, doch nicht an diesem Tag! Satte Treffer, aber leider auch Walks – die Müdigkeit war nicht mehr zu leugnen. Plötzlich hieß es wieder 5:5. Ein weiter Linedrive ins Leftfield, der von Agardi unterschätzt wurde, besiegelte den zweiten Walk-Off und die zweite Niederlage – 5:6.

Teammanager Wolfgang Talir war trotz der Niederlagen nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben bis zuletzt gekämpft, sind zwei Mal wieder zurückgekommen. Das waren bisher die besten Spiele in dieser Saison, auch wenn am Ende kein Win herausgeschaut hat.“