Wegen zahlreicher Ausfälle mussten die Cubs 2 am vergangenen Sonntag in Wien ihre beiden Spiele in der RLO mit einer ziemlich dezimierten Mannschaft bestreiten. Gegner auf der Spenadlwiese waren die Wanderers und die Mets – zwei Teams, die in der laufenden Saison noch keinen Sieg gegen die Stockerauer erringen konnten und von der Papierform her als eher schwächer einzustufen waren. Doch an diesem Tag war den Stockerauern kein Erfolg gegönnt. Nach einer knappen 1:2-Niederlage gegen die Mets zog man auch gegen die Wanderers 2 mit 3:8 den Kürzeren.

Game 1 war eine spannende Partie, in der die beiden Teams bis ins fünfte Inning keine Punkte zuließen. So mancher Zuschauer fühlte sich an einige Achtelfinalpaarungen bei der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft in Brasilien erinnert, wo die Entscheidungen immer bis in die Verlängerung oder sogar zum Elfmeterschießen hinausgezögert wurden. Doch weil es beim Baseball keinen Elfmeter gibt und die Verlängerung mit Extra-Innings nicht mit 30 Minuten begrenzt ist, versuchten die Cubs 2 eine Entscheidung herbeizuführen. First Baseman Matthias „Lefty“ Koppensteiner knackte die gut eingestellte Defense der Mets mit einem Triple. Danach kam Alex Buchelt zur Homeplate und bewies reichlich Geduld. Er wurde gewalked, doch der vierte Ball flog beim Catcher der Mets vorbei, sodass Koppensteiner sicher nach Hause laufen konnte. Weil knapp aber an diesem Tag offenbar angesagt war, blieb es bei der 1:0-Führung bis ins siebte und letzte Inning. Der bis dahin souverän agierende Starting Pitcher Alex Seidl konnte aber den Sack in seinem Complete Game am Ende nicht zumachen und kassierte bei Runners auf der 2. und 3. Base einen entscheidenden Hit, der beide Läufer hereinbrachte und im letzten Moment die Partie drehte. Endergebnis 1:2.

Das zweite Spiel begann gleich mit einem Paukenschlag. Starting Pitcher Patrick Pradka kassierte im ersten Inning gegen Cubs-Leihspieler Samuel Hackl einen Inside-the-Park-Homerun. Die Cubs 2 wollten in ihrem Offensiv-Halbinning den frühen Rückstand gleich wieder beseitigen, allerdings – und das wurde dann auch symptomatisch in der gesamten Begegnung – wollten einfach keine ausreichend platzierten Hits gelingen. Die meisten landeten in den Handschuhen der gegnerischen Defensive oder reichten gerade nicht für ein Single aus. Daher blieb der Rückstand bzw. wuchs dieser durch einen weiteren Run der Wanderers 2 auf 0:5. Im fünften Spielabschnitt trugen die Versuche der Cubs 2, gegen Wind, mittlerweile einsetzenden Regen und Gegner anzukämpfen, endlich Früchte – in Form von 2 Runs. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften. Zuerst erhöhten die Gastgeber auf 2:6, die Lenaustädter verkürzten aber wieder auf 3:6. „Drei Punkte, das ist nichts. Die holen wir uns!“ lauteten immer wieder die Anfeuerungsrufe im Dugout der Cubs. Es blieb aber leider beim Vorhaben. Und wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu: Gegen Ende der Partie schien jeder Schlägerkontakt ein Hit für die Wanderers 2 zu werden. Pradka, der ebenfalls ein Complete Game war, wusste kein Gegenmittel, sodass die Wiener zwei weitere Punkte ins Trockene brachten und schlussendlich mit 8:3 als Sieger vom Platz gingen.

„Es waren zwei gute Spiele, vor allem das erste hätten wir mit ein wenig Glück auch gewinnen können. Verdient hätten wir es. Auch im zweiten Spiel haben wir bis zuletzt gekämpft und niemals aufgegeben“, zeigte sich das Coach-Duo Rene Lachinger und Wolf Talir trotz der beiden Niederlagen mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Beim nächsten Mal werde die Baseballwelt wieder anders aussehen, versprachen sie unisono.